Warum Tod und Trauer aus der Tabuzone geholt werden sollten und wie man besser mit diesen Themen umgehen kann

Tod und Trauer gehören unweigerlich zum Leben, und doch sind sie in unserer Gesellschaft nach wie vor Tabuthemen. Oft wird versucht, diesen Themen auszuweichen, sie zu verdrängen oder zumindest nicht in den Alltag einzubringen. Aber warum ist das so? Und wie kann ein offenerer Umgang mit dem Tod und der Trauer unser Leben bereichern? Erfahre in diesem Artikel, wie wir besser mit diesen schwierigen Themen umgehen können.

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Die Auswirkungen des Tabus um Tod und Trauer

In einige Kulturen, vor allem in der westlichen Welt, wird der Tod als etwas Unangenehmes und oft Beängstigendes betrachtet. Der Verlust eines geliebten Menschen wird häufig in den privaten Raum verbannt, und öffentliche Gespräche über Trauer sind selten. Doch diese Tabuisierung hat weitreichende Auswirkungen:

  • Isolation von Trauernden: Menschen, die einen Verlust erlitten haben, fühlen sich oft isoliert, weil ihr Umfeld nicht weiß, wie man der Trauer begegnen kann. Es herrscht Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit. Dadurch entsteht für die Betroffenen ein Gefühl der Einsamkeit, das den Trauerprozess erschwert.
  • Angst vor dem Tod: Wer sich nie bewusst mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzt, entwickelt häufig eine übermäßige Angst vor dem Sterben. Diese Angst kann das Leben stark beeinträchtigen und zu einer Verdrängung von Lebensfragen führen.
  • Emotionale Unterdrückung: Wenn Trauer als Schwäche angesehen wird, neigen Menschen dazu, ihre Gefühle zu unterdrücken. Dies kann langfristig krank machen. Schätzungen zufolge erkranken 10-20 % der Betroffenen an ihrer unverarbeiteten Trauer.

Warum der Tod kein Tabu sein sollte

Es gibt viele gute Gründe, warum wir den Tod und die Trauer aus der Tabuzone holen sollten. Der wichtigste ist, dass diese Themen unweigerlich Teil des Lebens sind. Je mehr wir lernen, den Tod als natürlichen Bestandteil unseres Daseins zu akzeptieren, desto leichter wird es, mit Verlusten umzugehen und ein erfüllteres Leben zu führen.

  • Akzeptanz des Sterbens: Wenn wir den Tod nicht länger als etwas betrachten, das wir ignorieren müssen, sondern als etwas Natürliches, verlieren wir die Angst davor.
  • Öffnung der Gesellschaft für Trauer: Wer offen über Tod und Trauer spricht, kann anderen helfen, ihre Gefühle besser auszudrücken. Eine Kultur des Mitgefühls hilft Trauernden sich verstanden und unterstützt zu fühlen.
  • Bewusstes Leben: Wer sich der Endlichkeit bewusst ist, lebt oft intensiver und bewusster. Der Tod erinnert uns daran, dass das Leben kostbar ist, was dazu führen kann, dass wir unsere Zeit sinnvoller nutzen.

Wie man besser mit Tod und Trauer umgehen kann

Einen offenen Umgang mit Tod und Trauer zu fördern, erfordert Zeit, Geduld und manchmal auch ein bisschen Mut. Hier sind einige Ansätze, die dabei helfen können, den Tod seine Schwere zu nehmen und besser mit Trauer umzugehen:

  • Offene Gespräche führen: Der erste Schritt besteht darin, den Tod zum Thema zu machen. Ob mit Freunden, Familie oder Kollegen – das Gespräch über die Endlichkeit des Lebens sollte nicht gescheut werden. Diese Offenheit erleichtert es allen Beteiligten, im Ernstfall besser mit Trauer umzugehen. Zuhören ist dabei zentral – oft suchen Trauernde kein Mitleid, sondern nur jemanden, der ihnen aufmerksam zuhört.
  • Trauerrituale entwickeln: Rituale helfen, mit Verlusten umzugehen. Sei es eine regelmäßige Gedenkfeier, das Aufstellen eines Erinnerungsstücks oder das Schreiben von Briefen an den Verstorbenen – Dadurch bekommen wir Struktur und schaffen einen Raum, in dem Trauer zugelassen wird.
  • Selbsthilfegruppen oder Trauerbegleitung in Anspruch nehmen: Viele Menschen fühlen sich in ihrer Trauer allein. Professionelle Trauerbegleiter oder Selbsthilfegruppen bieten einen geschützten Raum, um über den Verlust zu sprechen und gemeinsam Wege aus der Trauer zu finden.
  • Kinder früh an das Thema heranführen: Kinder sollten frühzeitig lernen, dass der Tod zum Leben gehört. Sie sollten wissen, dass es ein natürlicher Prozess ist, und die Gelegenheit bekommen, ihre eigenen Fragen zu stellen. Das hilft ihnen, das Ende des Lebens besser zu verstehen und keine Angst davor zu entwickeln.
  • Geduld und Mitgefühl: Trauer ist ein individueller Prozess, der bei jedem Menschen unterschiedlich verläuft. Anstatt schnelle Lösungen oder „Ablenkungen“ zu suchen, ist es wichtig den Trauernden Raum und Zeit zu geben und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Es geht nicht darum so schnell wie möglich wieder zu „funktionieren“, sondern eine neue Verbindung zu schaffen.

Tod als natürlichen Teil des Lebens akzeptieren

Es ist wichtig, den Tod nicht länger als unaussprechlichen Gegner zu sehen, sondern ihn als natürlichen Teil des Lebens zu akzeptieren. Wenn wir uns bewusst mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen, können wir sowohl unseren eigenen Trauerprozess als auch den unserer Mitmenschen besser bewältigen. Ein offener Umgang mit diesen Themen kann das Leben bereichern, da es uns lehrt, den Augenblick zu schätzen und Trauer als Ausdruck der Liebe zu verstehen, die wir für einen verstorbenen Menschen empfinden.

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Über den Autor

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Susann Schmuhl

Ich bin Susann Schmuhl, Gründerin von Anima Pluma und begleite dich einfühlsam auf der Suche nach deinem Sinn des Lebens. In Krisen und Trauer verlieren wir oft unseren Weg. Ich biete dir individuelle Unterstützung und eine liebevolle Gemeinschaft. Mein Ansatz ist individuell an deine Bedürfnisse angepasst. Neben akuter Hilfe gibt es auch präventive Angebote wie Auszeiten oder Wellnessbrunchs.

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