Übergänge und Krisen meistern: Der Weg der Heldenreise
In diesem Artikel erfährst du, wie die Grundstruktur der Heldenreise helfen kann, Übergangskrisen zu meistern und persönliche Entwicklung zu fördern, und was Heldenreise-Seminare und Visionssuchen damit zu tun haben.
Für bessere Lesbarkeit wird im Folgenden der Begriff „Heldenreise“ verwendet. Dabei sind alle eingeladen, sich – unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität – darin wiederzufinden.
In unserem Leben sind Übergänge und Krisen unvermeidbar und bieten zugleich große Chancen für persönliche Entwicklung und inneres Wachstum. Ursprünglich kommt das Wort „Krise“ vom griechischen „krisis“ und bedeutet „Wahl“ oder „entscheidende Wendung“. Übergangskrisen sind also Phasen, in denen wir uns entscheiden können, neue Wege zu gehen, Perspektiven zu wechseln und letztlich an den Herausforderungen zu wachsen. Ganz gleich, ob diese Krisen oder Phasen von Übergang sich auf Beruf, Beziehungen, Lebensphasen oder existenzielle Herausforderungen wie Krankheit und Tod beziehen – die Frage nach dem Umgang damit bleibt. Wie können wir solche Übergänge meistern und daran wachsen, statt daran zu zerbrechen?
Vielleicht finden wir eine Antwort in einem universellen Mythos – der Heldenreise.
Die Heldenreise: Ein universeller Leitfaden für Übergang und Transformation
Joseph Campbell erforschte etliche Heldenmythen verschiedenster Kulturen und stieß dabei auf eine zeitlose und übereinstimmende Grundstruktur. Sie beschreibt er als „Monomythos“ der Heldenreise: eine archetypische universelle Struktur, die im Grunde beschreibt wie zentrale Krisen gemeistert werden und dadurch Reifung und Entwicklung geschieht.
Der Monomythos findet sich auch im Verlauf persönlicher Krisen wieder und könnte unsere Krisen demnach als Heldenreisen umdeuten. Einige unterstützende Angebote wie die Visionssuche und das Heldenreise-Seminar nach Paul Rebillot können bei eben dieser Umdeutung von Übergang und Krise helfen. Die Heldenreise zeigt uns, dass jede Krise eine Art Schwellenzeit darstellt, in der Wandlung geschehen kann.
Die Phasen der Heldenreise als Orientierung für Krisenzeiten
Die Heldenreise beginnt immer mit einem „Ruf“. Wird dem Ruf gefolgt, beginnt mit dem Aufbruch das Loslösen vom Vertrauten und Gewohnten. Die Reise ins Unbekannte wird angetreten und Held*innen müssen diverse Prüfungen – etwa das Vorbeikommen an einem „Wächter“ wie einem Drachen – bewältigen, bevor sie mit neuem Wissen und gereifter Persönlichkeit zurückkehren.
Indem wir die Struktur dieser Reise auf eigene und aktuelle Lebenskrisen übertragen, erhalten wir einen kraftvollen, universellen Leitfaden, um Hindernisse als Chancen zur Veränderung und Krisen als neue Wahl statt als Überwältigung zu begreifen. Hier sind die wesentlichen Schritte, die auch uns auf unserer persönlichen Heldenreise helfen können:
Der Aufbruch – Trennungsphase
Der Ruf: Der Ruf zur Veränderung oder zum Aufbruch kann viele Gesichter haben – ein unerwarteter Verlust, ein markantes Ereignis, eine persönliche Herausforderung oder eine tiefe Sehnsucht. Oft geht dieser Ruf mit einer Phase der Ablehnung einher, in der sich Widerstände gegen Veränderungen zeigen, die unser Leben auf den Kopf stellen könnten. Sich dem Ruf – ob innerlich oder äußerlich herbeigeführt – anzunehmen, ist der erste große Schritt. Durch Akzeptanz öffnen wir uns für das Potenzial, das in der Krise und im Übergang steckt.
Aufbruch: Wenn Held*innen den Ruf annehmen, beginnen sie eine Reise, wo das Gewohnte endet. Sie verlassen das sichere Terrain und betreten neue, oft ungeahnte Wege. Manche verkaufen ihr Hab und Gut und begeben sich in unbekannte Abenteuer, andere treten eine innerliche Reise ins Ungewisse aufgrund einer Krankheit an und wieder andere lassen sich auf unbekannte Selbsterfahrungsseminare ein. Dieser Schritt verlangt Mut und wird oft dann umgesetzt, wenn der Ruf unüberhörbar ist oder die innerlich erlebte Krise unumgänglich wird. Die Bereitschaft, sich auf das Unbekannte einzulassen, ist eine essenzielle Grundlage für persönliche Weiterentwicklung, Reifung oder Initiation.
Wandlung – Schwellenphase
Prüfungen und Verbündete: Auf dem Weg gewinnen die Held*innen oft Unterstützung durch neue Verbündete. Doch auch Gegenkräfte in Form von Dämonen oder anderen Gestalten zeigen sich auf dem Heldenweg und stellen die Held*innen vor Prüfungen. Auch in unserem Leben wird in Krisenzeiten vieles auf den Prüfstand gestellt und wir werden mit unserer Urwunde oder grundlegenden Fragen und Themen unseres Lebens konfrontiert, um uns weiterzuentwickeln. Wenn das Leben uns dermaßen fordert und prüft, brauchen auch wir Unterstützung und Verbündete in Form von Mentor*innen, Therapeut*innen, Freund*innen oder anderen Lebewesen.
Der Abstieg: In der Symbolik des Abstiegs oder der höchsten Prüfung werden Held*innen nochmals mit ihren innersten und oft größten Ängsten konfrontiert. Für uns könnte dies der Moment sein, in dem alte Wunden und unbewältigte Ängste spürbar und sichtbar werden und so eine tiefe Form der Veränderung ermöglichen. Diese innere Auseinandersetzung ist oft die dunkelste, aber auch die tiefgründigste Phase der Transformation.
Die Belohnung: Die Konfrontation mit den eigenen Schatten oder der Kampf mit den Wächtern und Hütern führt die Held*innen meist zu einer Belohnung wie einem Schatz, bedeutsamen Erkenntnissen oder Reifung. Hier wird deutlich, welcher Schatz in der Krise verborgen lag. Nicht selten erleben wir hier eine Art Erleichterung, Befreiung oder Stolz. Auch der Zugang zu unseren Ressourcen, unserer Lebendigkeit und ureigenen Fähigkeiten wird wieder frei und spürbar.
Rückkehr: Integrationsphase
Die Rückkehr: Die Rückkehr der Held*innen ist gleichzeitig ein Neubeginn, da sie nicht als die Gleichen zurückkehren. Nach einer Krise kehren wir zwar in den Alltag oder das Gewohnte zurück – jedoch durch Erfahrungen geprägt, gereift und gestärkt. Die Kunst und Herausforderung der Rückkehr besteht darin, die neuen, noch nicht lange gefestigten Erfahrungen auf tieferer Ebene zu integrieren und in die Welt zu tragen.
Unterstützung auf der persönlichen Heldenreise
Nicht jeder Übergang oder jede Krise lässt sich allein bewältigen. Für einige solcher Übergangskrisen gibt es jedoch unterstützende Angebote, die uns auf unserer persönlichen Heldenreise begleiten können:
Persönliche Begleitung: Professionelle Begleitung durch Therapeut*innen oder Coaches kann wertvolle Unterstützung bieten. Wie Mentor*innen können sie uns in Engpässen oder inneren Abgründen des Übergangs begleiten, sodass wir gestärkt aus Übergangskrisen unseren Weg in die Welt finden können.
Visionssuche: Die Visionssuche ist kulturübergreifend eines der ältesten Übergangsrituale der Welt. Gemeinsam ist den verschiedenen Formen von Visionssuche, dass sie der Grundstruktur des Monomythos gleichen. Die meisten Visionssuchen dauern zwischen 10 und 14 Tage. Die eigentliche Visionssuche beginnt jedoch schon mit dem inneren Ruf und dauert bis in die Integration in den Alltag hinein.
Heldenreise-Seminar nach Paul Rebillot: Die Heldenreise nach Paul Rebelliot ist ein Selbsterfahrungsseminar, das meist 6 – 7 Tage dauert und mit körper- und gestalttherapeutischen Elementen sowie einer kreativen Methodenvielfalt arbeitet. Menschen werden hier mit ihrem persönlichen Thema durch die Grundstruktur der Heldenreise innerhalb einer Gruppe geführt und können so eigenen Veränderungsprozessen bewusst begegnen.
Die Heldenreise als Wegweiser durch Krisen und Übergänge
Übersetzen wir die Struktur der Heldenreise auf unser eigenes Leben, können wir trotz aller Herausforderungen spüren, dass wir in diesen Bewegungen von Krise und Übergang nicht allein und nicht verloren sind. Übergänge und Krisen sind ein zutiefst menschlicher Weg für Reifung und Entwicklung, den schon viele vor uns gegangen sind und – auf ähnliche und doch ganz eigene Weise – noch viele nach uns gehen werden.
Ob im Rahmen einer professionellen Begleitung, einer Visionssuche, eines Heldenreiseseminars oder deiner ganz eigenen Wege: Trau dich, dem Ruf deiner Heldenreise zu folgen und die Schätze deiner Krisen in die Welt zu tragen!
Möge uns die Heldenreise unterstützen, Übergänge und Krisen nicht nur zu überstehen, sondern daran zu wachsen.
Wichtiger Hinweis:
Disclaimer Die bereitgestellten Inhalte vom Experten sind ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken und ersetzen keine therapeutische oder medizinische Beratung. Bei medizinischen oder psychischen Problemen solltest du stets professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Die in diesem Anzeigen Beitrag empfohlene Expertin ist zahlendes StaySana-Mitglied. Dieser Beitrag enthält insoweit bezahlte Inhalte.
Über den Autor
Alicia Schulmeyer
Ermutigt und getragen durch meine eigenen Heldenreisen- und Initiationserfahrungen folge ich mit meiner Arbeit meinem inneren Ruf. Als Gestalttherapeutin, Visionssucheleiterin und Ergotherapeutin begleite ich Menschen mit einem ganzheitlichen Ansatz in Übergangsphasen und Veränderungsprozessen. Ich unterstütze sie auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und in die ureigene lebendige Kraft. Mit Angeboten wie der Visionssuche, Heldenreiseseminaren oder persönlicher Einzelbegleitung öffne ich Räume für Menschen, ganz sie selbst zu sein und zu werden.
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