Rechtliche Fallstricke für Heilpraktiker auf Instagram: Was du wissen musst

Instagram ist für viele Heilpraktiker und Therapeuten eine großartige Plattform, um ihre Dienstleistungen zu bewerben, Wissen zu teilen und mit potenziellen Patienten in Kontakt zu treten. Doch bevor du loslegst und deine Praxis auf Instagram präsentierst, gibt es einige wichtige rechtliche Aspekte, die du beachten solltest. In diesem Artikel erfährst du, worauf du als Heilpraktiker auf Instagram achten musst, um rechtlich sicher unterwegs zu sein.

1. Heilmittelwerbegesetz (HWG): Vorsicht bei Heilsversprechen

Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) reguliert die Werbung im Gesundheitsbereich und ist besonders streng, wenn es um Heilsversprechen geht. Als Heilpraktiker darfst du auf Instagram keine absoluten Aussagen machen wie „Heilung garantiert“ oder „Wirksamer als alle anderen Methoden“. Solche Aussagen können als irreführend und unzulässig eingestuft werden.

Stattdessen solltest du vorsichtiger formulieren und Sätze verwenden wie „kann unterstützen“ oder „hilft bei“, um die Wirkung deiner Behandlungen zu beschreiben. Es ist wichtig, dass du realistische und überprüfbare Aussagen machst, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

2. Impressumspflicht: Ein Muss für jede berufliche Präsenz

Wenn du Instagram beruflich nutzt, bist du verpflichtet, ein Impressum bereitzustellen. Das Impressum muss leicht zugänglich und direkt erreichbar sein – am besten durch einen Link in deiner Bio. Das Impressum sollte mindestens folgende Informationen enthalten:

•Deinen vollständigen Namen und deine Berufsbezeichnung.

•Deine Anschrift und Kontaktinformationen.

•Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, falls vorhanden.

Das Fehlen eines Impressums kann zu Abmahnungen und rechtlichen Konsequenzen führen, also stelle sicher, dass du diesen Punkt nicht übersiehst.

3. Datenschutz: Schutz der Patienteninformationen

Als Heilpraktiker bist du gesetzlich verpflichtet, die Privatsphäre deiner Patienten zu schützen. Auf Instagram bedeutet das, dass du keine personenbezogenen Daten oder Bilder von Patienten ohne deren ausdrückliche schriftliche Einwilligung posten darfst. Dies betrifft nicht nur Fotos, sondern auch Geschichten oder Fallbeispiele, die Rückschlüsse auf die Identität der Patienten zulassen könnten.

Es ist ratsam, eine schriftliche Einwilligungserklärung von deinen Patienten einzuholen, wenn du vorhast, deren Geschichten oder Bilder auf Social Media zu teilen. Diese Einwilligung sollte klar und spezifisch formuliert sein und die Patienten darüber informieren, wie ihre Daten verwendet werden.

4. Urheberrecht: Verwende nur lizenzierte Inhalte

Ein häufiger Fehler, den viele auf Instagram machen, ist die Verwendung von Bildern, an denen sie keine Rechte besitzen. Urheberrechtlich geschützte Bilder, die ohne Erlaubnis genutzt werden, können zu teuren Abmahnungen führen. Als Heilpraktiker solltest du daher sicherstellen, dass du nur eigene Fotos oder lizenzfreie Bilder verwendest.

Es gibt zahlreiche Bilddatenbanken, die lizenzfreie Fotos anbieten, oder du erstellst deine eigenen Bilder. Denke daran, auch bei Zitaten oder anderen Texten, die du teilst, die Urheberrechte zu beachten.

5. Kennzeichnung von Werbung: Transparenz ist Pflicht

Wenn du auf Instagram Produkte empfiehlst, die dir kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, oder für die Bewerbung eines Produkts bezahlt wirst, musst du dies klar und deutlich kennzeichnen. Dies gilt auch, wenn du Dienstleistungen oder Produkte anderer Anbieter empfiehlst, von denen du profitierst.

Kennzeichne solche Posts mit Tags wie „Werbung“ oder „Anzeige“ und platziere diese Kennzeichnung so, dass sie direkt erkennbar ist. Transparenz ist nicht nur eine rechtliche Anforderung, sondern auch ein Zeichen von Professionalität und Vertrauen gegenüber deinen Followern.

6. Berufsrechtliche Vorgaben: Halte dich an die Regeln

Die berufsrechtlichen Vorgaben für Heilpraktiker variieren je nach Bundesland, beinhalten jedoch häufig Einschränkungen bezüglich der Diagnosestellung und der Behandlung bestimmter Krankheiten. Auf Instagram solltest du sicherstellen, dass alle Aussagen und Behauptungen im Einklang mit diesen Vorgaben stehen.

Vermeide es beispielsweise, Diagnosen öffentlich zu diskutieren oder spezifische Heilversprechen zu machen, die du als Heilpraktiker nicht halten darfst. Informiere dich über die spezifischen Regelungen in deinem Bundesland, um sicherzustellen, dass du rechtlich abgesichert bist.

Sicher und professionell auf Instagram agieren

Instagram bietet eine hervorragende Plattform, um deine Praxis sichtbar zu machen und mit potenziellen Patienten zu interagieren. Doch ohne das richtige rechtliche Wissen kann ein unbedachter Post schnell zu Problemen führen. Indem du die oben genannten Punkte beachtest, stellst du sicher, dass du rechtlich auf der sicheren Seite bist und dein Instagram-Profil professionell und vertrauenswürdig bleibt.

Denke daran, regelmäßig deine Inhalte und Praktiken zu überprüfen und dich über rechtliche Änderungen auf dem Laufenden zu halten. So kannst du Instagram erfolgreich nutzen, ohne rechtliche Risiken einzugehen.

Wichtiger Hinweis:

Bitte beachte, dass die Informationen in diesem Artikel sorgfältig recherchiert wurden, jedoch keine rechtliche Beratung darstellen. Wir sind keine Rechtsanwälte und übernehmen keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Bei spezifischen rechtlichen Fragen oder Unsicherheiten empfehlen wir, einen qualifizierten Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin zu konsultieren.

Über den Autor

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Lennardt von StaySana

Lennardt ist Gründer von StaySana und beschäftigt sich leidenschaftlich gerne mit Spiritualität und ganzheitlicher Gesundheit.

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